In den vergangenen Monaten sind in vereinzelten Fällen re-importierte Faktorpräparate an Patienten ausgegeben worden. Wir bitten Sie, die an Sie ausgehändigten Packungen aufmerksam anzuschauen. Sollten Sie einen Re-Import erhalten haben, sprechen Sie Ihr Hämophiliezentrum und die Apotheke darauf an. Informieren Sie bitte auch unsere Geschäftsstelle.

Was sind Re-Importe?

Bei Re-Importen handelt es sich um Arzneimittel, die aus Deutschland in andere EU-Länder exportiert wurden. Dort werden sie zu einem günstigeren Preis eingekauft und wieder zurück nach Deutschland re-importiert. Weil sie im Ausland billiger sind als in Deutschland, kann der Re-Importeur sie zu einem Preis anbieten, der unter dem Produktpreis des direkt in Deutschland vertriebenen Präparates liegt.

Warum sollten Re-Importe bei Faktorpräparaten vermieden werden?

Re-Importe werden umverpackt, eventuell anders portioniert, umsortiert und mit neuen Etiketten beklebt. Dadurch können die vom Originalhersteller fälschungsschützenden Maßnahmen zerstört werden. Zum anderen führt die zunehmende Anzahl von Groß- und Zwischenhändlern dazu, dass ein Arzneimittel, bevor es den Patienten erreicht, durch viele Hände an vielen Orten geht. Das Risiko nicht sachgerechten Lagerungs- und Transportbedingungen (z.B. hohe Temperaturen) ist stark erhöht. Zudem ist eine Gefährdung etwaiger Rückruf-Verfahren sowie der Sicherstellung der Chargendokumentation nicht ausgeschlossen. Damit stellen Re-Importe ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar.

Woran erkenne ich re-importierte Faktorpräparate?

Auf der Packung muss der Name des Re-Importeurs stehen. Folgende Firmen vertreiben re-importierte Faktorpräparate:

• CC-Pharma
• Orifarm
• Kohlpharma
• Abacus
• EurimPharm
• Axicicorp Pharma
• Paranova Pack

Was muss ich tun, wenn ich ein re-importiertes Fakktorpräparat erhalte?

Sprechen Sie Ihre Apotheke und Ihr Hämophiliezentrum an. Es ist wichtig, dass auf dem Rezept das aut-idem-Kreuz gesetzt ist. Zusätzlich ist der Vermerk „aus medizinisch-therapeutischen Gründen kein Austausch“ notwendig. Dann sollte es keine Probleme mehr geben.

Bitte informieren Sie auch unsere Geschäftsstelle. Uns ist es wichtig, einen Überblick über die Fälle zu bekommen und bei Bedarf weiter aktiv werden zu können.

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