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Blut verbindet alle

Etappensieg für HCV-infizierte Bluter: Petitionsausschuss lässt Entschädigungsforderung durch Bundesregierung prüfen

26.06.2013

Pressemitteilung der DHG vom 26. Juni 2013

In seiner heutigen Sitzung hat der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages über eine Petition der Deutschen Hämophiliegesellschaft (DHG) – die bundesweite Interessenvertretung der Bluter – beraten und einstimmig beschlossen, die Angelegenheit noch einmal durch die Bundesregierung prüfen zu lassen. Die DHG fordert eine gerechte humanitäre Entschädigungsregelung für mit dem Hepatitis C-Virus (HCV) infizierte Bluter. In den 70er und 80er Jahren waren ca. 4.500 Hämophile (Bluter) in den neuen und alten Bundesländern durch verunreinigte, nicht virusinaktivierte Gerinnungspräparate mit HIV und/oder HCV infiziert worden. Bis heute haben sich Politik und Pharmaindustrie nicht zu ihrer Verantwortung gegenüber den HCV-infizierten Opfern des „Blutskandals“ bekannt.

Daher begrüßt die DHG den Beschluss des Petitionsausschusses, die Petition der Bundesregierung zur Erwägung zu überweisen. Die Bundesregierung ist durch das Votum des Petitionsausschusses verpflichtet, das Anliegen der DHG noch einmal zu überprüfen und nach Möglichkeiten der Abhilfe zu suchen. Für die DHG bedeutet dies einen Etappensieg in ihrem bereits mehr als einem Jahrzehnt andauernden Kampf um eine Entschädigungsregelung. Bislang war die DHG auf vollkommenes Desinteresse der Bundesregierung an der gesundheitlichen und sozialen Lage der infizierten Hämophilen gestoßen.

Eine chronische Hepatitis hat für einen Betroffenen und dessen Angehörige oft dramatische Auswirkungen. Viele HCV-Infizierte sind nur bedingt oder gar nicht arbeitsfähig. Durch HCV-Infektionen hervorgerufene Lebererkrankungen sind mittlerweile die häufigste Todesursache bei Hämophilen in Deutschland.

Um ihre Forderung zu untermauern, hat die DHG unter dem Motto „Bluter fordern Gerechtigkeit – HCV-Entschädigung jetzt!“ eine Unterschriftenaktion ins Leben gerufen. Mehr als 5000 Menschen haben inzwischen durch ihre Unterschrift öffentlich bekundet, dass sie diese Forderung unterstützen. Die DHG hat Gesundheitsminister Bahr um einen Gesprächstermin gebeten, um ihm die Unterschriftenliste persönlich zu übergeben. Eine Reaktion von Seiten des Ministers blieb bislang aus.

Weitere Informationen erhalten Sie über die Geschäftsstelle der Deutschen Hämophiliegesellschaft unter Tel.: (040) 672 29 70 / E-Mail: dhg@dhg.de